• Rechner eingeschaltet alles läuft, aber wer ist eigentlich dafür verantwortlich? Es gibt Kommunikationswege, die wir nicht sehen. Diese müssen aber vorhanden sein, damit ein System überhaupt arbeitet. Dazu gehört der Chipsatz. Dazu nun ein kleiner Beitrag, mit dem wir den Chipsatz erklären. Die Funktionsweise des Chipsatzes ist ein äußerst komplexes Thema. Die heutigen Chipsätze sind richtige Funktionsmonster: Aufgaben, die früher von vielen einzelnen Chips (z. B. Tastaturcontroller, Uhrenbaustein, Programmable Interrupt Controller (PIC), etc.) erfüllt wurden, werden heute von wenigen, hochintegrierten Bausteinen übernommen, die den Namen "Chipsatz" eigentlich gar nicht mehr verdienen. Der erste Ansatz zur Integration der Einzelchips kam 1988 von "Chips and Technologies", einer mittlerweile von Intel aufgekauften Firma, mit dem NEAT-Chipsatz für den 80286. Die Chipsatzintegration schritt immer weiter fort, bis "Chipzilla" Intel die Bridge-(Brücken-) Architektur erfand. Neue Wege hingegen geht AMD, die mit ihren Chipsätzen Funktionen der Northbridge in die CPU legen. "Weltmeister" der Integration ist jedoch die gegenüber Intel kleine Chipsatzschmiede von SiS, denen es mit den Chipsätzen 635 und 735 gelang, Northbridge und Southbridge in einem einzigen Chip zu vereinen. Typische Chipsätze bestehen aus zwei Chips, deshalb auch der eigentliche Name "Chipsatz". Der größere der beiden Chips übernimmt die Hochgeschwindigkeitsstrecke. Er verbindet den Prozessor mit dem Arbeitsspeicher und der Grafik-Hardware. Diesen Teil nennt man "Northbridge". Dieser Chip ist von seinen Abmessungen meistens größer als andere Chips, da er mehr Pin-Anschlüsse hat. Die Schnittstellen zum Prozessor und dem Speicher besitzen große Datenbusbreiten, deshalb auch der hohe Bedarf an Pins. Die Northbridge bestimmt im Wesentlichen die System-Performance, da diese für die Datenbandbreite zwischen Prozessor, Arbeitsspeicher und Grafik-Subsystem verantwortlich ist. Da sie die Schnittstelle zum Arbeitsspeicher bildet, wird somit auch der verwendbare Speichertyp definiert. So ist ein Chipsatz für RDRAM anders aufgebaut als einer für SDRAM. Die Northbridge kann nur mit dem Speichertyp kommunizieren, für welchen sie konzipiert wurde. Es existieren zwar im Moment Boards, auf denen entweder SDRAM oder DDRRAM verwendet werden können, aber bitte immer nur eine Art von Speicher zur Zeit. Die wichtigsten Punkte einer Northbridge, die die Performance beeinflussen sind: Speicherbandbreite - Gesamtlatenzzeit, besonders Speicherlatenzzeit - Datenbandbreite zur Southbridge. Die "Southbridge" ist das Gegenstück zur "Northbridge". Beide Brücken markieren den kompletten Chipsatz. Die Southbridge wird über den PCI-Bus mit der Northbridge verbunden. Aufgabe der Southbridge ist es, die PCI-Funktionalität für PCI-Karten zur Verfügung zu stellen. Des weiteren enthält die Southbridge den IDE Festplattencontroller, Floppy Controller sowie die seriellen, parallelen und die USB-Port-Schnittstellen. Ferner übernimmt sie das Power Management und stellt hardwareseitig Codecs beispielsweise für Sound zur Verfügung.