Der Interrupt: Oder was passiert, wenn die Maus bewegt wird?

  • Obwohl der Interrupt das lästigste Element innerhalb eines Computersystems ist - weil es immer zu wenige davon gibt - ist er zugleich das Wichtigste. Jedes Computersystem besteht nicht nur aus CPU und Speicher, sondern auch aus der Peripherie, die intern eingebaut ist oder an den äußeren Schnittstellen angeschlossen ist. Üblicherweise benötigen alle Peripherie-Geräte einen Interrupt. Wenn ein Gerät Daten zur weiteren Verarbeitung zu Verfügung hat oder einfach nur eine Rückmeldung geben will, dann wird dem Prozessor in seiner laufenden Arbeit eine Unterbrechungsanforderung, also ein Interruptrequest, kurz IRQ, gesendet. Das passiert auf dem Interrupt, der der Peripherie zugewiesen ist. Handelsübliche PCs verfügen über 16 Interrupts (0 bis 15), von denen jedoch mehrere vom System fest belegt sind: 00 - Systemtaktgeber / 01 - Tastatur / 02 - Interrupt-Controller / 03 - serielle Schnittstelle COM2 / 04 - serielle Schnittstelle COM1 / - frei, oft Soundkarte oder LPT2 / 06 - Diskettenlaufwerk / 07 - parallele (Drucker-)Schnittstelle LPT1 / 08 - Echtzeituhr / 09 - frei / 10 - frei / 11 - frei / 12 – PS/2-Mausanschluss / 13 - Koprozessor / 14 - primärer IDE-Kanal / 15 - sekundärer IDE-Kanal. Bei jeder zeitkritischen Anwendung, bei der Daten an den Prozessor gesendet werden soll, wird ein Interrupt ausgelöst. Für den IRQ können folgende Aktionen verantwortlich sein: Mausbewegung / Datenempfang vom Modem / Tastatureingabe / Audioaufname durch die Soundkarte / Lesen von Speichermedien / etc.Mittels des Interrupts kann ein Computersystem optimal funktionieren. Ohne Interrupt müsste die CPU ständig alle möglichen Bauteile abfragen, ob Daten zur Bearbeitung anliegen. Damit aus Anwendersicht das System reibungslos funktioniert, ist die Gewichtung zwischen den Interrupts unterschiedlich. So kann sich die CPU um die wichtigen Aufgaben kümmern. Da die Anzahl der Interrupts grundsätzlich zu gering ist, übernimmt das Betriebssystem die Rolle der Interrupt-Organisation, die auch die Doppelnutzung durch zwei Endgeräte kontrollieren kann.