Kaspersky warnt vor neuer Super-Malware

  • Der entfleuchte Windows-Quellcode könnte zur Herstellung und Verbreitung neuer Viren und Würmer in bislang nicht bekanntem Ausmaß führen. Davor warnt der Sicherheitsexperte Eugene Kaspersky. "Die Veröffentlichung der Windows Quellcodes ist ein einschneidendes Ereignis, dass eine neue Etappe im 'Viren gegen Anti-Viren Wettlauf' einläutet, wobei die ersteren einen bedeutsamen Vorsprung erhalten haben. Es ist nicht auszuschließen, dass in naher Zukunft Viren entstehen, die die Sicherheitslücken von Windows attackieren, ohne dass es dafür Patches gibt und Malware auf System-Ebene, die von traditionellen Anti-Viren Programmen nicht entdeckt wird", so Kaspersky. Laut dem Experten waren bereits am Tag der offiziellen Erklärung von Microsoft über die illegale Veröffentlichung des Codes hunderte Megabyte Text-Dateien mit den Quellcodes von Windows 2000 und NT 4.0 auf diversen Hacker-Sites erschienen. Zwar seien die Sites mittlerweile geschlossen, doch wird davon ausgegangen, dass die Daten weiter verbreitet werden. Unter anderem wurden Details zu wichtigen Modulen wie Winsock, dem Internet Explorer und Outlook veröffentlicht. Laut Kaspersky ermöglichen es die Quellcodes, nachzuvollziehen, wie "das Betriebssystem von innen heraus funktioniert", wie die Module untereinander verbunden sind und wo Schwachstellen liegen. Damit haben Viren- oder Wurm-Autoren die Möglichkeit, Malware in die tiefsten Schichten des Systems einzuschleusen und somit quasi zu einem Bestandteil von Windows zu machen. Diese "Stealth-Viren" wären für herkömmlichen Antiviren-Programme und Firewalls komplett unsichtbar, so der Experte.