Browser-Abhängigkeit

  • Thema (Leserwunsch): "Ich hätte da ein Thema, mit dem ich selbst immer kämpfe: Browser-Abhängigkeit!"

    Nun ja, das ist ein Thema, das man sicherlich nicht bis ins Detail wirklich konkret beantworten kann. Ein Erklärungsansatz (und hier begibt man sich immer irgendwie auf Glatteis) soll jedoch versuchen, ein paar essentielle Punkte anzusprechen, die man dann bei seiner täglichen Arbeit in der Umsetzung auf einer Webseite berücksichtigen kann/sollte. Pauschal kann man sicherlich sagen: Je einfacher eine Webseite ist und mit weniger Befehlen/Elementen sie auskommt, um so wahrscheinlicher ist es, dass sie auf nahezu allen Browsern und Browservarianten das gleiche Erscheinungsbild (zumindest theoretisch) abgibt. Ein erstes Problem, das sich bei der Seitengestaltung auswirkt, ist das in der Regel nicht bekannte Surferverhalten beim Seitenbetrachter und seine technischen Ausstattungen. Welche Bildschirmgröße und -auflösung verwendet er, betrachtet er dann die Seiten im Vollbildmodus oder ist das Browserfenster nur ein Teilbereich auf dem Bildschirm? Welche Farbeinstellungen sind gewählt? Sind weitere Einschränkungen aktiviert (kein Javascript, keine Bilder)? Welche Schriftgrößen und -arten sind eingestellt? Undundund!? Dinge, die wir nicht wissen. [Bei meinen Ausführungen unterstelle ich jetzt einfach mal Vollbild] Von welcher Bildschirmauflösung sollen wir ausgehen? Von 800 x 600, mit der wir sicherlich den Großteil aller Surfer erreichen (640 x 480er bleiben hier auch schon auf der Strecke), oder von 1024 x 768? Hierbei werden sicherlich eine Reihe der User verprellt, da sie mit einer geringeren Auflösung unterwegs sind und somit in alle Richtungen (waagerecht und senkrecht) scrollen müssen. Somit wirkt eine Seite gar nicht oder aber zumindest nicht richtig. Ich plädiere immer noch für 800 x 600, viele der bekannten "großen" Websites sind hier auch ein gutes Beispiel. Arbeiten wir mit Frames oder ohne? Denn bestimmte Frame-Seiten benötigen sicherlich etwas mehr Platz, als wenn ich ohne arbeite. Der Einsatz von Tabellen und weiteren Spezialeffekten wie Sound, Laufschrift, blinkender Schrift usw. bedarf, wenn es denn überhaupt unter einen Hut zu bekommen ist, viel Anstrengung und teilweise Spezialwissen, was der "normale Seitenbastler" (und hier schließe ich mich irgendwie auch mit ein) gar nicht hat oder haben kann. Es wird somit immer Browser und vor allem Browservarianten geben, wo dann bestimmte Dinge "nicht stimmen". Denn wir wissen ja auch nicht, ob jemand noch mit einer alten Version unterwegs ist oder ob wirklich alle User immer relativ schnell die neueren Browser einsetzen. Somit bleibt auch hier immer ein Rest Unsicherheit. Der Einsatz von CSS, Javascripten, Flash etc. wird auch immer an seine Grenzen stoßen, denn die Vielfalt der möglichen Einstellungen ist einfach zu groß. Man würde sich verzetteln, wollte man alles berücksichtigen. Und ich behaupte: Es geht auch gar nicht! Und es würde dem normalen Seitenbastler auch gar keinen Spaß mehr machen, da er Kenntnisse bräuchte, wie sie wahrscheinlich auch ein Profi in diesem Bereich nicht hat. Man muss mit Unwegsamkeiten im einen oder anderen Fall leben, kann natürlich versuchen, mit möglichst wenigen Spezialeffekten oder Verschachtelungen auszukommen, um so größer die Chance, doch sehr viele User/Surfer mit einer ansehnlichen Seite zu erreichen und zu beglücken. Will man etwas kreativ sein und herumspielen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit der unterschiedlichen Darstellungen natürlich an. Eine Veröffentlichung eines Webprojektes würde ewig dauern, wenn man versuchen würde, Wissen ohne Ende anzuhäufen, um es möglichst allen recht zu machen. Wie so häufig im Leben gilt auch hier: "Man kann es nicht allen recht machen!" Wichtig sollte sein, dass man sich vielleicht die gängigsten zwei großen Browser (Internet Explorer 5.5/6 und Netscape Navigator 6/7) auf seinen PC spielt und dann seine Seiten vor der Veröffentlichung einfach mit beiden einmal anschaut, um zu sehen, wo es unter Umständen wesentliche Probleme gibt. Und diese sollte man dann zu beheben versuchen. Man erreicht dann sicherlich 90 bis 95% aller Surfer. Was will man mehr? Auch normale Produkte des täglichen Lebens können doch nicht alle Bedürfnisse und Wünsche aller Anwender/Verwender befriedigen, und dessen sollte man sich einfach auch bei der Webseitengestaltung bewusst sein und dies akzeptieren. Oder die Seite wird so langweilig, dass sie keiner mehr ansehen will - und das wollen wir doch nicht! Ich plädiere dafür: Möglichst viele User sollten mit der technischen Umsetzung der Webseite erreicht werden können, alle ist unmöglich (auch wenn Toyota ja sagt: Nichts ist unmöglich! Aber auch Toyota erfüllt nicht alle möglichen Wünsche.). Wenn man sich übrigens Seiten von bekannten großen Unternehmen oder anderen Institutionen in unterschiedlichen Browsern und deren Einstellungen/Einstellmöglichkeiten anschaut, dann wird man schnell die Bestätigung meiner Zeilen finden. Man kann ja auf seiner Seite ein paar Infos zur idealsten Betrachtung geben (als optionale Empfehlung), ansonsten gilt (aus meiner Sicht): Nicht die Lust verderben lassen, weil man es allen recht machen will. Besser viele erreichen und Spaß haben, als zu versuchen, alle zu erreichen und zu scheitern. Diese Betrachtung ist und kann nur SUBJEKTIV sein - sie soll einfach dazu dienen, die unbegründete Sorge zur Hundertprozentig zu nehmen. Viel Spaß also weiterhin beim Websitebasteln, so long - Euer Wilfried (wk).