Video: 4 Stunden auf Standard-CD

  • Ein neues Ripping-Tool will bis zu vier Stunden Video auf einen Standard-Rohling quetschen, der auch in Standalone-DVD-Playern abspielbar ist. Ohne wenn und aber: Mit dem neuen Ripping-Tool 'Davideo 3', das Ende April 2003 erscheint, verspricht der Hersteller G-Data (http://www.g-data.de) sehr viel. Und entsprechend groß ist die Skepsis bei Anwendern. G-Data's Rezept ist das selbsterfundene 'MAXI-VideoCD'-Format (M-VCD). Marketing-Gag oder ernstzunehmende Sache? Unsere Antwort: Ja, das geht! Und es ist im Prinzip nichts wirklich Neues! Grundlage für 4 Stunden Video auf einem 80min-Rohling ist ein modifiziertes VCD-Format, generell als 'X-VCD' bezeichnet. Technisch sieht die Sache so aus: Da die Sektoren auf einer VCD anders gefüllt werden als bei einer Daten-CD, passen auf einen 700 MByte Rohling bis zu 800 MByte Video-Daten. Veranschlagt man für gute Stereo-Audioqualität typische 112-128 Kbit/s, bleiben bei einem 4 Stunden Film pro Sekunde rund 350 Kbit für Videodaten übrig. Typische VCDs arbeiten mit konstanter Bitrate von rund 1150 Kbit/s, X-VCDs (bzw. M-VCDs) allerdings mit variabler Bitrate, was viel effektiver ist. DVD-Qualität kommt dabei sicherlich nicht heraus, aber anschauliche Bildqualität ist durchaus erreichbar. Schwer zu bezweifeln ist allerdings, ob sich diese M-VCDs wirklich auf der Masse der Standalone-DVD-Player abspielen lassen, denn die machen bei nicht-standard-getreuen VCDs schnell Ärger. Beim Abspielen auf einem PC ist indessen mit keinen Problemen zu rechnen. Mit Praxis-Erfahrungswerten ist erst zu rechnen, wenn G-Data 'Davideo 3' Ende April veröffentlicht. Auf alle Fälle ist klar: Spottbillige CD-Rohlinge sind trotz DVD nach wie vor interessant zum Speichern von Videos. Ganz zu schweigen davon, dass auch beim Filesharing Filmgrößen im 4 Gbyte-Bereich selbst bei DSL noch eine Dosis zu viel sind.